Die individualpädagogische Betreuungsform ist das konsequenteste Angebot was öffentliche Hilfe leisten kann. Experten sagen: „Mehr geht nicht!“
Grundsätzlich wird in der Individualpädagogik davon ausgegangen, dass Beziehung Voraussetzung für Erziehung ist. Diese Form der HzE, ist absolut auf das Individuum abgestimmt (auf ein einzelnes Kind) und auf die aktuellen und speziellen Bedürfnisse und Hilfebedarfe. Es gibt weder eine Betreuung im Schichtdienst, noch wird nach gruppenpädagogischen Aspekten betreut.
Die Kinder sollen im Rahmen der individualpädagogischen Arbeit erleben, dass sie eine stabilisierende Komponente in Form eines Beziehungsangebotes bekommen.
Der Erziehungsalltag wird im Rahmen der Familie lebensnah gemacht, Regeln und Notwendigkeiten sind so einfacher nachvollziehbar.
Die Kinder lernen, dass Irrtümer und Fehler zum Leben gehören aber auch überwindbar sind, sie machen die Persönlichkeit aus.
Nach unserer Ansicht können Krankheiten und Schicksalsschläge durchaus zur Individualität des Menschen in der Weise gehören, dass sie dazu dienen, besondere Qualitäten zu entwickeln. Damit ist nicht gemeint, dass man alles so hinnehmen muss, wie es eben ist, dass in allen Dingen doch ein Sinn verborgen sein kann, der entdeckt werden möchte. Es kommt auf die richtige Fragestellung und auf die Liebe zum Leben an, damit Erfahrung zur Entwicklung führt.
Unsere Erziehungsstellen bieten Schutz, Raum, Solidarität, Unterstützung und eine Atmosphäre der Akzeptanz sowie Wertschätzung und ermöglichen dem Kind so, neue Verhaltens- und alternative Handlungsweisen zu entwickeln und auszuprobieren.
Durch den geteilten Lebensraum, dem gemeinsamen Lernen, Arbeiten, Zuhören, Erzählen, Planen, Ausprobieren und Bewältigen von Konflikten wird ein Plateau von Sicherheit und Vertrauen geschaffen. Auf dieser Basis können dann auch negativ erlebte Emotionen und Affekte wie Neid, Eifersucht, Frustration, Aggression und Kritik konstruktiv bearbeitet werden.
Gelöste Konflikte, ausgehaltene Spannungen und bewältigte kritische Ereignisse führen zu einer Erhöhung des Selbstwertes und damit zu einer größeren Problemlösekompetenz und einer umfassenderen Gruppenfähigkeit. Es können Nähe- und Solidaritätserfahrungen gemacht werden. Die Kontakt-, Begegnungs-, Beziehungs-, Bindungs-, Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit wird gestärkt, sowie die Frustrationstoleranz gesteigert. Die Bildung einer stabilen Identität wird gefördert und unterstützt.
Fähigkeiten, die im Alltag draußen in der Welt dringend zur Gestaltung befriedigender Sozialbeziehungen in den unterschiedlichsten Kontexten (Kindergarten, Schule, Beruf, Familie, Freizeit usw.) benötigt werden.
Gerade bei Kindern in der Altersspanne von 3-7 Jahren ist es für die psychische, sowie physische Entwicklung äußerst wichtig, dass eine Langzeitpräsenz und Kontinuität, in unserem Fall durch Familien, gewährleistet ist.
Durch die Form der Individualpädagogik wird häufigen Beziehungs- und Hilfeabbrüchen aus dem Wege gegangen, was demzufolge lange Hilfekarrieren und finale Rettungskonzepte vermeidet.